Give Peace A Chance - Benefizkonzert für Menschen aus der Ukraine
Gemeinsam für Frieden

Erste Veranstaltung in der Kirche St. Ludwig verlief sehr erfolgreich
2500 Euro an Spenden erzielt
Bei dem Benefizkonzert mit dem Titel „Give Peace a Chance“ in der Kirche Sankt Ludwig, gestaltet vom „Musikensemble Lojer - Korf“ und dem Freundeskreis St. Ludwig, wurde deutlich, welche Möglichkeiten eine schon länger nicht genutzte Kirche bietet.
Begeisterung und Dankbarkeit konnte man in den Gesichtern der Verantwortlichen am Ende dieser Veranstaltung erkennen. Das Konzept ging auf. Seit dem Jahr 2016 war die Kirche wegen nicht vollendeter Renovierungsmaßnahmen geschlossen, bis vor Kurzem. Aktionen zur weiteren Nutzung gelangen damals nicht. Dieses Mal sollte das anders sein: Nach einem Treffen zur Zukunft der Kirche im Februar mit den Verantwortlichen der Pfarrei Heiliger Petrus entstand ein aus zwölf Personen bestehender konfessions- und ortsübergreifender Freundeskreis St. Ludwig. Das Zukunftskonzept des Freundeskreises für die Rundkirche sieht neben Gottesdiensten auch kulturelle Veranstaltungen, Konzerte, Lesungen und Ausstellungen vor. Die jeweiligen Erlöse sollen entweder einem guten Zweck zugutekommen oder für die laufenden Kosten der Kirche verwendet werden. Der Verwaltungsrat der katholischen Pfarrei begrüßte im März das Konzept und stimmte diesem für den Zeitraum von drei Jahren zu. Danach wird erneut über die Zukunft der Kirche entschieden.
Worte in die Tat umgesetzt
Anfang April war es dann so weit: Die Bemühungen fruchteten. Zunächst kamen zahlreiche Helfer, um die Kirche innen und außen wieder in Schuss zu bringen. Als nächstes fand ein Benefizkonzert statt. Dabei wurden durch die zahlreichen Besucher 2500 Euro an Spendengeldern erzielt. Damit unterstützt der Freundeskreis die medizinische Krisenhilfe Pirmasens e.V. zur Anschaffung von medizinischen Geräten für die Behandlung von Verletzten in der Ukraine. Die Durchführung des Benefizkonzertes erfolgte in lokaler und internationaler Partnerschaft: Geflüchtete Familien aus der Ukraine, die im Landschulheim „Luwi“ in Ludwigswinkel wohnen, beteiligten sich an der Benefizveranstaltung ebenso wie Engagierte der Deutsch-Französischen Partnerschaft (Oxana Kamischewa – Sprecherin der Geflüchteten, André Schmitt – Bürgermeister von Wingen und Christelle Ullmann aus Obersteinbach).
Musik und Texte als Zeichen der Solidarität
Das Musikensemble Lojer / Korf, bestehend aus Katja Lojer (Cello, Gesang, aus Petersbächel), Steffen Korf (Gitarre, Gesang, Bodhràn, aus Petersbächel), Cornelia Lojer (Flöte, Querflöte, Concertina, Cajon, Gesang, aus Fischbach), Leonie Schalk (Kontrabass, Querflöte, Gesang, aus Petersbächel) und Johannes Werle (Gitarre, Gesang, aus Langensteinbach), begeisterte die Zuhörer mit zahlreichen Musikstücken, beispielsweise „Von guten Mächten“ von Dietrich Bonhoeffer, „Die Waffen nieder“ von Reinhard Mey, „Halleluja“ von Leonard Cohen und „Give Peace a Chance“ von John Lennon. Nach einem Friedensgebet von Pfarrer Thomas Becker sagte Sebald Liesenfeld (Bürgermeister der Gemeinde Ludwigswinkel und Mitglied des Freundeskreises): „Wir sind hier in dieser wunderbaren Kirche zusammengekommen. Wir sind Frauen, Männer, Kinder, Deutsche, Franzosen, Ukrainer, Protestanten, Katholiken, Adventisten und wir wollen alle das Gleiche: Frieden in der Welt.“ Dieser Text wurde auch in französischer und ukrainischer Sprache vorgetragen. Petra Würth (Autorin, Trauerbegleiterin und Mitglied des Freundeskreises) zeigte in einem weiteren Beitrag auf, in welchen 25 Ländern auf der Erde überall Krieg herrscht. Für jedes Land wurde eine Kerze entzündet. Johannes Werle berichtete von einer Kriegsszene aus dem ersten Weltkrieg an der Westfront, bei der die Soldaten über Weihnachten einen Waffenstillstand organsierten und gemeinsam Lieder sangen. Während jedem Beitrag wurden unterschiedliche Friedenssymbole auf der Wand hinter dem Altarraum, der an diesem Abend die Bühne darstellte, eingeblendet, die die kommunale Kita Ludwigswinkel im Vorfeld gestaltete. Dass die Teilnehmer des Benefizkonzertes in der gut besuchten Kirche St. Ludwig von den Darbietungen des Abends und von der Idee der zukünftigen Nutzung der Kirche begeistert waren, zeigten diese unter anderem durch minutenlangen Applaus, Standing Ovations und Mitsingen des Abschlussliedes „Give Peace a Chance“.
"Vorbildlich und richtungszeigend!"
Vorbildlich ist das Engagement des Freundeskreises St. Ludwig zum Erhalt der in der Region einzigartigen Rundkirche. Erfreulich ist es, dass die Bemühungen dieses Mal funktionierten. Vorbildlich ist auch, dass die Leitung der Pfarrei Heiliger Petrus der Erhaltung der Kirche eine Chance gibt.
In den nächsten Jahren werden zahlreiche katholische Kirchen im gesamten Dahner Tal auf Grund knapper finanzieller Mittel im Rahmen eines Gebäudekonzepts auf den Prüfstand kommen. Dann wird entschieden, welche Kirchen erhalten bleiben und welche einer anderen Nutzung zugeführt werden. Für viele Gläubige und Bürger werden das schwierige Entscheidungen, die auch emotional geprägt sein dürften.
Zentrale Fragen bei Zukunftskonzepten von Kirchen sind immer die Finanzierungen zur Unterhaltung. Das Konzept des Freundeskreises St. Ludwig ist nicht nur vorbildlich, sondern auch richtungsweisend. Die Pfarrei wird nicht alle Kirchen halten können. Andere Träger und Engagierte müssen ins Boot geholt werden, wenn Kirchen erhalten bleiben sollen. Vereine, Ehrenamtliche, Förderanträge und Veranstaltungs-konzepte könnten zu Lösungen beitragen. Es braucht dann aber auch eine Offenheit, dass in ehemaligen Kirchen nicht nur das Wort Gottes verkündet wird. Dass das kein Widerspruch sein muss, zeigt der Freundeskreis St. Ludwig. Sich gemeinsam für Frieden einzusetzen - auch kulturell – und Menschen in Notlagen zu helfen, passt sehr gut zu Kirchenräumen mit anderer Nutzung. Ludwigswinkel hat dabei eine Vorreiterrolle übernommen! (Harald Reisel – mit freundlicher Genehmigung)
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